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Summer in the City ...
"Berliner Tor"
Hier steppt die Muse - nicht der Bär …
Frisch auf den Tisch  | August 2011:

"Sommertipps für Berlin mit Kunst satt …"

Berliner Bär
Der vielzitierte Spruch von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, die Stadt sei "arm, aber sexy" kann so nicht stehen bleiben. Denn reich ist unsere Hauptstadt in vielerlei Hinsicht: die Arbeitslosenquote liegt bei 13 %, jedes 3. Kind lebt in Armut, Suppenküchen haben Hochsaison, Sammler von Pfandflaschen bestimmen neben zahlreichen Obdachlosen und Lebenskünstlern vielerorts das Straßenbild ...
Und doch ist Berlin für Kurzentschlossene in Sachen Wochenendtrip der Tipp überhaupt. Nirgendwo lässt es sich so ausschweifend schwofen und schlemmen wie in Berlin. Hier gibt es Kultur & Kulinaria satt. Kann man sich lustvoll auf dem Vorzeigeboulevard Friedrichstraße die Füße bis zum Szenekiez Kreuzberg wund laufen. Oder im Doppeldeckerbus der Linie 100 bei einer City-Tour den historischen Schinkelbauten entfliehn, um schließlich gen Mitternacht in die schillernde Clubszene einzutauchen …
 
schillernde Clubszene
Monsieur Vuong | Sternenhimmel | Konnopke
O-Ton Kathrin Böer, Kulturwissenschaftlerin, (30), Ex-Pariserin und temporäre Wahlberlinerin:
Eine Galerie in Friedrichshain fand ich immer auch gut, weil eben von Künstlern mithilfe von Geld und Werken bekannter Künstler finanziert: AUTOCENTER
... Mittagessen in Mitte mit "ästhetischen" Leuten am Nebentisch, sehr geläufige Verabredung für Mitte, sehr institutionalisiert, aber immer viel los, mittags und abends gute Qualität: Monsieur Vuong
... Abendessen gibt es ja auch ein unendliches Angebot, vor allem kommt es drauf an, wo man in der Stadt davor unterwegs war…
... gut war es immer auch im
Toca Rouge in der Torstraße, aber die haben keine eigene Website
... ein interessantes Koch+Kunstkonzept
Zagreus Projekt (ich war dort schon mal zu einem Geburtstag eingeladen, allerdings nur privat)
... Eine nette und altbekannte Bar Roberta in Mitte

... Leider nur noch bis zum 24. Juli BASED IN BERLIN aber das ist gerade, was Berlin offiziell an neuen Künstlern unter seiner Schirmherrschaft vermarktet; nicht schlecht (Anm.d.Red.: Wir bringen´s trotzdem, weil noch online)
Schluss O-Ton, Kathrin: Wenn auch noch nicht direkt ins Netz verlinkt, der Konditor Koriat ist ein sehr guter "Geheimtipp"
 
Haus der Kulturen | KW | Deutsche+Guggenheim
Haus der Kulturen | KW | Deutsche+Guggenheim
Merci Kathrin! Dem ist nichts hinzuzufügen. Oder doch? Hm … Nennen möchte man noch das unter den Linden residierende DEUTSCHE+GUGGENHEIM und natürlich das HAUS DER KULTUREN DER WELT in unmittelbarer Nähe zum Regierungsviertel. Der ultimative Kunstort, wo sich arrivierte Künstler tummeln und den Besucher zum Bohémien en voyage machen. Doch absolutes Muss für Kostgänger in Sachen Avantgardekunst ist das KW in der Auguststraße in Mitte:  Artefakt vom Keller bis zum Dachboden.
Apropos: Ganz in der Nähe des KW, Ecke Tucholskystrasse logiert Joops Fashion-Edelladen Wunderkind. Ein Jetset- Sozialladen, in dem leider keine Damenblusen für 2 Euro am Ständer hängen. 
 
Berlin Collage
 
Fazit: Richtig! arm, sexy und dennoch reich ist unsere Hauptstadtschöne! Und für reisefreudige Bohèmes und Bohémiens mit desolatem Bankkonto ein königliches Schnäppchen obendrein.
Psst. Nicht weitersagen! Ich pilgere übrigens nach strapaziösen Kunstexkursionen zum Inder am Ostkreuz.  Im Salt and Pepper gibt es neben pikanten Curry-Gerichten des aufmerksamen Cuisine-Chefs süffige, supergünstige Longdrinks, die schlicht happy machen. Artige Food-Asketen favorisieren das Papaya (nur ein paar Straßen weiter) mit buddhistischem Hausaltar und scharfem Gemüse aus Thailands bäuerlichem Norden. Ganz Verzweifelte werfen sich in die S-Bahn um bei Konnopke´s Imbiß unter der Hochbahn,  eine Currywurst zu erstehen. Laut New York Times "…one oft he most popular currywurst stands in the city." Na dann - nichts wie hin.